TwinCAT-Architektur
TwinCAT besteht aus Laufzeitsystemen zur Echtzeitausführung von Steuerungsprogrammen und den Entwicklungsumgebungen zur Programmierung, Diagnose und Konfiguration. Alle Windows-Programme, beispielsweise Visualisierungen oder Office-Produkte, können über Microsoft-Schnittstellen auf TwinCAT-Daten zugreifen oder Kommandos ausführen.
Praxisorientierte Softwarelösung
TwinCAT bietet eine genaue Zeitbasis, die mit höchster Deterministik Programme unabhängig von anderen Prozessoraufgaben ausführt. Die Echtzeitlast auf einem PC wird mit TwinCAT eingestellt: Auf diese Weise wird ein definiertes Betriebsverhalten erreicht. TwinCAT zeigt die Systemlast für laufende Programme an. Eine Lastgrenze kann eingestellt werden, um für die Bedienprogramme sowie Windows NT/2000/XP/Vista und Windows 7 eine definierte Rechenkapazität zur Verfügung zu stellen. Bei Überschreiten dieser Grenze wird eine Systemmeldung generiert.
TwinCAT unterstützt die Systemdiagnose
Die freie Verwendung von Hardware oder Software aus der offenen PC-Welt erfordert eine Prüfung: Ungeeignete Komponenten können das PC-System außer Tritt bringen. Beckhoff integriert eine praktische Anzeige des Jitters der Echtzeit, um dem Administrator ein einfaches Mittel zur Evaluierung von Hard- und Software an die Hand zu geben. Im Betrieb kann eine Systemmeldung auf Fehlerzustände aufmerksam machen.
Start-/Stoppverhalten
TwinCAT startet und stoppt, je nach Einstellung, durch manuellen Eingriff oder automatisch. Da TwinCAT als Service in Windows NT/2000/XP/Vista und Windows 7 integriert ist, wird zum Systemstart kein Bediener benötigt: Strom einschalten genügt.
Wiederanlauf und Datensicherung
TwinCAT lädt beim Start oder Wiederanlauf Programme und remanente Daten. Zur Datensicherung und zum korrekten Beenden von Windows NT/2000/XP/Vista und Windows 7 empfiehlt sich eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung).
TwinCAT und „Blue Screen“
Das TwinCAT-System kann so konfiguriert werden, dass die Echtzeit im Falle eines Betriebssystemabsturzes BSOD (Blue-Screen-of-Death) funktionell erhalten bleibt. Echtzeittasks, wie z. B. die SPS und NC, können somit weiterlaufen und den gesteuerten Prozess in einen sicheren Zustand bringen. Letztlich liegt es in der Entscheidung des Programmierers, diese Eigenschaft zu nutzen, da Daten oder Programme durch den BSOD bereits zerstört sein können.
Weltweite Verbindung per Message-Routing – „Remote“-Verbindung ist systemimmanent
Die Softwaregeräte von TwinCAT können, je nach Anforderung, auf verschiedene Betriebsmittel verteilt werden: TwinCAT-SPS-Programme können auf PCs und auf Beckhoff Busklemmen Controllern ablaufen. Ein „Message-Router“ verwaltet und verteilt alle Nachrichten im System und über TCP/IP-Verbindungen. PC-Systeme lassen sich per TCP/IP miteinander verbinden; Busklemmen Controller werden über serielle Schnittstellen und über Feldbusse (EtherCAT, Lightbus, PROFIBUS DP, CANopen, RS232, RS485, Ethernet TCP/IP) angebunden.
Weltweiter Zugriff
Durch die Nutzung der Standard-TCP/IP-Dienste von Windows NT/2000/XP/Vista/CE und Windows 7, kann dieser Datenaustausch weltweit erfolgen. Das System bietet skalierbare Kommunikationsleistung und Timeout-Zeiten zur Überwachung von Kommunikationen. Mittels OPC kann auf einem standardisierten Weg auf viele unterschiedliche SCADA/MES/ERP-Pakete zugegriffen werden.